An der Uni sind jetzt alle Schreibplätze wieder frei zugänglich, und Home Office haben Sie lange genug praktiziert. Dennoch schreiben Sie wahrscheinlich mal zu Hause, mal in einem „öffentlichen“ Ort, und das ist gut so, denn: Ortswechsel unterstützen meistens den Schreibfluss. Es lohnt sich also, mit unterschiedlichen Orten für unterschiedliche Schreibaktivitäten zu experimentieren.
Hier finden Sie ein paar Anregungen, wie Sie zu Hause neue Orte zum Schreiben für sich identifizieren können.
Gehen Sie einmal mit unvoreingenommenen „kindischen“ Augen durch Ihre Wohnung und suchen Sie spielerisch nach möglichen Schreiborten: ob sitzend am Küchentisch, liegend im Bett oder stehend am anderen Ende vom Schreibtisch, kein Ort ist tabu! Wo können Sie sich vorstellen, mal zu lesen oder zu exzerpieren? Wo ist genug Platz, wenn Sie Ihre Gliederung oder Ihre Texte zum Überarbeiten vor sich hin ausbreiten möchten? Wo könnten Sie mit Ihrem Computer sitzen zum Fertigschreiben der Rohfassung? Sie werden staunen, wieviel Möglichkeiten ihr Zuhause bietet!
Probieren Sie es, und ziehen Sie jede Woche Bilanz: welche Orte haben sich bewährt? Welches Umfeld hat zum erfolgreichen Schreiben beigetragen (Fenster, Gegenstände, Duft, Musik, etc.)? Und auch: was hat Ihre Schreibaktivität gestört? Die ungewöhnliche Stille, oder im Gegenteil die laute Geräuschkulisse? Mit Ihren – auch noch so kleinen oder tierischen – Mitbewohner_innen können Sie bestimmt „störungsfreie Stunden“ in der Woche festlegen. Das gilt übrigens auch für Ihre elektronischen Mitbewohner (Handy, E-Mail-Programm, etc.)! Eines sollte dabei allen Mitmenschen zu Hause klar sein: außer im absoluten Notfall ist Ihr Schreibraum in den definierten Schreibzeiten nur von innen/von Ihnen zu öffnen!
Zu Hause schreiben bedeutet, dass Sie – vielleicht mehrmals am Tag – einen privaten in einen professionellen Raum umwandeln müssen – räumlich und im Kopf. Definieren Sie deswegen (nicht nur) bei Platzmangel auch einen Ort zum Verstauen der notwendigen „Schreibumgebung“ (Laptop, Heft, Zettel, Bücher, Becher, etc.). Ob Regal, Wäschekorb, Koffer oder Omas Truhe: wichtig ist, dass Sie das für Sie stimmige Schreibumfeld schnell auf- und abbauen können.
Wichtig ist dabei, dass Sie den Übergang bewusst für sich gestalten. Definieren Sie dazu ein Ritual, das als „Vorraum“ zum eigentlichen Schreibraum dient: ob Zähne putzen, einen Tee kochen oder Yogaübungen machen, Hauptsache, Sie bereiten sich gedanklich auf die gleich startende Schreibaktivität und sind schon da für die „Außenwelt“ nicht mehr ansprechbar.
Schließlich möchten wir Sie ermutigen, sich auch von zu Hause aus mit „Gleichgesinnten“ zum Schreiben zu verabreden: montags und mittwochs von 10 bis 12 Uhr heißen wir Sie in unserem Online-Schreibraum willkommen! Diese digitale Weekly-Write-Ins werden vom Schreibzentrum moderiert. Hier der Link: OpenOlat – infinite learning (uni-hamburg.de)