Text von Susannah Parker Ewing; Aufgabe von Fridrun Freise basierend auf : Beinke/Brinkschulte/Bunn et al. 2(2011), S. 51-76; Boeglin 2(2012), S. 183-185; Frank/Haacke/Lahm 2(2013), S. 24-31; Ulmi/Bürki/Verhein u.a.(2014), S. 67-74.
Einleitung und Schluss eines akademischen Textes sind doch mehr oder weniger Schmuck und Wiederholung, oder? Warum sind sie denn so schwer zu schreiben? Vielleicht geht es darum, dass die Einleitung so etwas wie eine Vorstellung (s. Englisch: ‚Introduction‘) ist, und diese erst richtig geht, wenn man das Vorzustellende gut kennt, also schon geschrieben hat! Oder vielleicht weiß mensch nicht so recht, was alles dazu gehört. Zu letzterer Frage sind die Konventionen aus dem Fach am Wichtigsten, also nehmen Sie sich Zeit, sich damit zu beschäftigen, und schauen Sie auf Institutswebseiten oder in Fachhandbüchern nach, oder fragen Sie bei Ihren Professor:innen und Betreuenden nach.
Eine weitere große Hilfe kann eine Checkliste sein, bei der Sie vor Allem in der Überarbeitungsphase (siehe Schreibprozessmodell) nicht nur die wichtigsten Elemente beider Textteilen abhaken, sondern sie auch noch nebeneinander stellen. Einleitung und Schluss müssen die Arbeit kohärent einrahmen, also ist es hilfreich, sie nebeneinander in den Blick zu nehmen. Hier finden Sie erstmal eine umfangreiche Liste der wichtigen Bestandteile von Einleitung und Schluss und wie deren Erfolg festgestellt werden kann. Falls Sie lieber offline arbeiten, finden Sie hier eine Druckversion.
o Geben Einleitung und Schluss einen Gesamtüberblick über meine Arbeit? Antwortet mein Schluss auf alle in der Einleitung gestellten Fragen?
EINLEITUNG
o Hinführung zum Thema: Wecke ich Interesse für mein Thema?
o Fragestellung / Gegenstand der Arbeit: Welche Frage(n) bzw. Probleme werden bearbeitet?
o Zielsetzung / Erkenntnisinteresse / Relevanz: Was will ich mit meiner Arbeit erreichen? Welchen Erkenntniszuwachs haben meine Leser:innen?
o Eingrenzung des Themas: Welche inhaltlichen Schwerpunkte bearbeite ich unter meiner Fragestellung? Warum?
o Vorgehensweise / Methode / Theorie: In welchen Schritten gehe ich methodisch vor? Wieso entscheide ich mich dabei für diese Methode, jene Theorie?
o Aufbau der Arbeit: Wie verknüpfen sich die einzelnen Arbeits- und Gedankenschritte logisch in einer Kapitelreihenfolge?
o Material / Quellengrundlage: Begründete Auswahl der Primärquellen (Bild, Text, …) oder Beschreibung Datengrundlage bei empirischen Arbeiten.
o Anbindung an die Forschung / Literaturbericht: Qualitativ-charakterisierender Forschungsüberblick
SCHLUSS
o Wiederaufnahme von Fragestellung und Erkenntnisinteresse: Welche Antwort gibt meine Arbeit auf die Ausgangsfrage? Hat meine Arbeit ihr Ziel erreicht?
o Zusammenfassung: Welche Ergebnisse habe ich in meiner Arbeit erzielt?
o Fazit / Schlussfolgerung: Was ist an meiner Arbeit neu? Wo steht mein Ergebnis im Forschungsumfeld?
o Reflexion problematischer Aspekte [nur wenn nötig]: Konnten einzelne Aspekte der Fragestellung nicht vollständig beantwortet werden? Warum?
o Ausblick: Welche Aspekte sind noch offen? Ergaben sich neue Fragen für anschließende Untersuchungen?
o Abschlusssatz: Abrunden und auf den Punkt bringen!
o Bezüge zwischen Einleitung und Schluss: Habe ich unter den möglichen Bezügen zwischen Einleitung und Schluss sinnvolle Bezüge hergestellt, um einen Roten Faden für meine Leser:innen anzulegen? -> Faustregel: Mindestens drei klare Bezüge herstellen!
In der Übung hier können Sie auch die Beziehungen und Zwischenspiele zwischen Einleitung und Schluss etwas genauer sehen. Diese helfen, die beiden übergreifenden Fragen zu beantworten, in denen es darum geht, den Gesamtüberblick zu erkennen und die möglichen Bezüge herzustellen.
Wie haben Sie bei der Übung abgeschlossen? Konnten Ihnen diese Checklisten und Fragen bei Ihrer eigenen Arbeit helfen? Brauchen Sie weitere Unterstützung dabei? Schauen Sie in unserem Workshopprogramm nach oder nehmen Sie eine individuelle Schreibberatung in Anspruch, und wir helfen weiter! Wir sind für alle Angehörigen der Universität Hamburg da.